12. April 2020 Ostersonntag

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Gottesdienst zu Hause, 12. April 2020 Ostersonntag

Material: Kerze, Gesangbuch

Glocken läuten
Kerze anzünden
Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Ich atme ein. Ich atme aus. Ich schaue in den Himmel.
Licht erwacht.
Licht ist da.
Licht vom Lichte.
Ewiges Licht.
Christus ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden.
Ich sehe das Licht.
Es ist Ostern.
Wir sind versammelt. An unterschiedlichen Orten. Zur gleichen Zeit. Im Glauben.
Christus spricht: ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel ds Todes und der Hölle. (Off. Johannes 1,18)

Psalm 118 EG 747
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.
Der HERR ist meine Macht und mein Psalm
und ist mein Heil.
Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten:
Die Rechte des HERRN behält den Sieg!
Die Rechte des HERRN ist erhöht;
die Rechte des HERRN behält den Sieg!
Ich werde nicht sterben, sondern leben
und des HERRN Werke verkündigen.
Der HERR züchtigt mich schwer;
aber er gibt mich dem Tode nicht preis.
Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,
dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.
Das ist das Tor des HERRN;
die Gerechten werden dort einziehen.
Ich danke dir, dass du mich erhört hast
und hast mir geholfen.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
ist zum Eckstein geworden.
Das ist vom HERRN geschehen
und ist ein Wunder vor unsern Augen.
Dies ist der Tag, den der HERR macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
O HERR, hilf!
O HERR, lass wohlgelingen!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN!
Wir segnen euch vom Haus des HERRN.
Der HERR ist Gott, der uns erleuchtet.
Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars!
Du bist mein Gott, und ich danke dir;
mein Gott, ich will dich preisen.
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

(im Folgenden verbleibt wer mag am Fenster oder draußen auf Balkon, Terrasse, im Garten oder geht wieder hinein, setzt sich an Tisch oder auf Sofa – die Kerze dabei)

Gebet
Gott.
Ich bin hier.
Und Du bist hier.
Ich bete zu Dir.
Und weiß: ich bin verbunden.
Mit Dir.
Mit anderen, die zu Dir beten.
Genau jetzt.
Genau so.
Es ist Ostern!
Ich bin hier.
Und Du bist hier.
Das genügt.
Und ich bringe Dir alles, was ist.
Stille
Höre auf unser Gebet.
Amen

Osterevangelium: Mk 16,1-8
(jede*r liest den Text leise oder die Hausgemeinschaft liest ihn gemeinsam laut)
Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben.
Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging.
Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?
Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß.
Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich.
Er aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten.
Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat.
Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich.
(jede*r liest den Text erneut leise und „fühlt“ in den Text: Wähle eine Stelle im Text. Was siehst du? Was hörst du? Was riechst du? Was ertastest du? Erzähle den anderen davon. Wenn du allein bist: Schreibe es auf.)
Wenn der Gottesdienst in einer Hausgemeinschaft gefeiert wird: Gespräch und Austausch miteinander über das Osterevangelium und die Sinneseindrücke

Lied: um 10.15 Uhr, Flashmob Ostern vom Balkon
Singen Sie an ihrem Fenster, in der geöffneten Haustür, auf dem Balkon EG 99 Christ ist erstanden
Christ ist erstanden
von der Marter alle,
des solln wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.

Wär er nicht erstanden,
so wär die Welt vergangen,
seit dass er erstanden ist,
so lobn wir den Vater Jesu Christ.
Kyrieleis.

Ha le lu ja,
Ha le lu ja
Ha le lu ja!
Des solln wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis

Verkündigung
Der Predigttext für den Ostersonntag steht im 1. Brief des Paulus an seine Gemeinde in Korinth 15,19-28
Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.
Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in der für ihn bestimmten Ordnung: als Erstling Christus; danach die Christus angehören, wenn er kommen wird; danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er vernichtet hat alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt. Denn er muss herrschen, bis Gott »alle Feinde unter seine Füße gelegt hat« (Psalm 110,1). Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Denn »alles hat er unter seine Füße getan« (Psalm 8,7). Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, auf dass Gott sei alles in allem.

Liebe Gemeinde,
Begegnung mit Gottes froher Botschaft kann erschrecken.
Es geht nicht einfach so weiter, wie es immer war. Die Frauen gehen traurig zum Grab und zu dem Toten, verbunden in Liebe. Sie werden von dem leeren Grab, das sie sehen und von dem, was sie hören geschockt: "er ist nicht hier. Er ist auferstanden." sagen die Boten.
Die werden aus ihrer Trauer in das Leben geschubst. Ein Wechsel der Gefühle. Redet vom Leben, die ihr zu dem Toten gegangen seid. Nehmt das Leben an. Und sagt es den Jüngern weiter.
Auch wenn sie erschrocken weggelaufen sind, hat sich diese Botschaft weiterverbreitet.
Als sich Gemeinden sich gegründet haben, die darauf vertrauen und damit leben, dass der auferstandene Jesus in ihnen lebendig ist, ringen sie miteinander über verschiedene Ansichten.
Leben aus der Auferstehung, heißt immer auch, über den Tod reden. Reden von früher, von jetzt und von der Zukunft. Es heißt, Verwandlung zulassen, an sich selbst, an anderen und vertrauen. Weil Jesus Christus auferstanden ist, werden in ihm alle lebendig gemacht werden, ist der Trost und die Verheißung unseres Predigttextes am Ostersonntag.
Einige Menschen in Korinth hatten Befürchtungen oder eingeredet bekommen, dass die bereits Verstorbenen das nicht beträfe. Dem widerspricht Paulus. Er skizziert Gottes Plan: die Geschichte seiner Beziehung zu den Menschen, die Menschen jetzt, Mächte und Gewalten sind darin einbezogen. Jesus Christus ist sein Sohn, mehr als ein Mensch, auferstanden, Teilhaber und Mitwirkender an der Entfaltung und Aufrichtung von Gottes Herrschaft bis zum Ende.
Es ist eine ungewöhnliche Redeart.
Die todbringenden Strukturen, die er mit dem Beispiel des Adam beschreibt, kann ich gut nachvollziehen. Paulus Worte, durch einen kommt der Tod, klingen hart, beschreiben allgemeine menschliche Erfahrungen. Adam und damit alle Menschen lassen sich verführen, menschliche Sehnsucht nach Klugheit, Erkenntnis von gut und böse, danach, zu sein wie Gott wird geweckt und endet mit dem Überschreiten von Grenzen. Die Beziehung zu Gott ist gestört, der Mensch wird sich seiner Übertretung, eines Vertrauensverlusts und eines Machtgefälles bewusst, spürt Schuld, bekommt Angst. Der Zustand der Unschuld im Paradies geht verloren, nur die Sehnsucht danach bleibt. Außerhalb gibt es Beziehung zu Gott, der immer wieder mit Menschen Bündnisse schließt, seine Treue verspricht. Sie ist immer mit Scheitern, Zweifeln, Abwendung und Umkehr des Menschen verbunden. Adam kennt den Schmerz, dass seine Kinder neidisch aufeinander sind, dass sie nicht glücklich sind, einer den anderen umbringt. Innerer Frieden, Trost, Einigkeit gibt es nicht mehr, sondern Sorgen, Tränen, Stoßgebete.
Ostern bedeutet aber, vom Leben zu sprechen, davon, dass sich das durch die Auferweckung von Jesus Christus ändert. Gott öffnet den Himmel, erweckt seinen Sohn Jesus Christus, lässt ihn hinein und alle, denen es verheißen ist.
Paulus beschreibt einen Kampf Gottes gegen Feinde mit dem Ziel, dass Gott alles in allem sei: Im Paradies und in der Welt mit ihren Brüchen.
Die Rede vom Kampf ist erschreckend, erinnert an apokalyptische Vorstellungen: alle Herrschaft, alle Macht, alle Gewalt wird durch die größere Macht Gottes Jesu Christi vernichtet.
Sie erschreckt mich auch, weil ich sonst davon predige, wie Gott aus Liebe und Barmherzigkeit handelt.
Es gibt Beispiele: Menschen mit einer ihr Leben gefährdenden Krankheit und die, die zu ihnen gehören, erleben, welche Macht die Sorgen über sie haben. Setzt Heilung ein und werden sie wieder gesund, reden sie dankbar von einem neuen Leben.
Einige Menschen sind süchtig, abhängig und finden mit professioneller Hilfe und anschließend mit Beistand von Selbsthilfegruppen ins Leben zurück. Im Bewusstsein, von Rückfall gefährdet zu sein und im Stolz über die Überwindung, engagieren sich dort manche für andere und stellen ihre Erfahrungen zur Verfügung.
Menschen, die unterdrückt waren und befreit worden sind, kennen Angst, Ohnmacht, sich fügen, hoffen, ausgeliefert sein und lernen neu, mit Freiheit umzugehen.
Mich tröstet, dass diese Mächte, die von Menschen Besitz ergreifen, zu Ungleichheit führen, einzelne und auch ganze Gruppen ohnmächtig machen, nicht das letzte Wort haben. Der Glaube an den auferstandenen Christus kann ein wichtiger Halt und Hoffnung für die sein, die damit ringen.
Wer hat Macht über mich, über mein Leben und auch mein Sterben und das, was danach kommt? Wenn wir so sehr in die Zusammenhänge der Welt verstrickt sind, bedeutet an die Auferstehung glauben, wahrnehmen, was Tod bringt, im Vertrauen auf den auferstandenen Christus aufstehen und heraustreten und wenn das nicht geht, auf seine Liebe und Kraft hoffen. Es bedeutet lebendige Hoffnung, dass verlorene Einheit wiederhergestellt wird, dass Abgrenzung und Ichbezogenheit überwunden und zum Für- und Miteinander wird, dass sich niemand an Gottes Stelle stellt. Den weiten Himmel haben wir über uns, Gottes Liebe um uns herum von Anfang an, jetzt und in Zukunft. Das Leben ist gefährdet und schützenswert und jede und jeder von uns trägt Verantwortung. Als die, die besonders zu Ostern Jesu Christi Auferstehung zugesprochen bekommen, sie bestätigen und von ihr weiter erzählen, lassen wir Sehnsucht nach dem Himmel in uns zu. Vertrauen wir auf die Auferstehung, Jesu Christi, hoffen auf unsere eigene, die unserer Vorfahren und der nach uns kommenden Menschen, bis Gott alles in allem ist. Amen
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen

Etwas tun
Vielleicht:
Kannst Du den Himmel sehen?
Da, wo Du gerade bist?
Wie sieht er aus?
Schau in den Himmel.
Oder:
Schreibe auf – wo findet Himmel statt? Für Dich.
Vielleicht schreibst Du jemanden, weil er/sie ein Stück Himmel auf Erden für Dich ist.
Oder Du schreibst von Deiner Sehnsucht nach Himmel.

Fürbitten
(lesen oder eine*r aus der Hausgemeinschaft liest laut)
Gott.
Wir sind verbunden.
Als Menschen mit Menschen.
Als Glaubende miteinander.
Als Glaubende und Menschen mit Dir.
Gott, an diesem Ostermorgen bitten wir Dich:
lass alle Menschen das Licht sehen!
Lass uns selbst Licht sein!
Erleuchte und bewege uns!
Wir bringen Dir unsere Gedanken, unser Danken und unser Sorgen.
Heute.
Stille
Wir denken an alle, die wir lieben.
Wie gerne würden wir die Ostertage zusammen verbringen.
Wir denken an sie.
Was tun sie gerade.
Stille.
Wir denken an alle, die in diesen Zeiten noch einsamer sind.
Stille.
Wir denken an alle Kranken.
Und an alle Kranken in Krankenhäusern, die keinen Besuch haben können.
Stille.
Wir denken an alle, die helfen.
Sie setzen sich und ihre Kraft und ihre Gaben ein füreinander.
Stille.
Was uns heute noch wichtig ist, bringen wir jetzt in der Stille vor dich.
Stille
Gott.
Wir sind Deine Menschen.
Wir sind miteinander verbunden.
Atmen die Luft Deiner Schöpfung.
Leben aus Deinem Licht.
Erleuchte und bewege uns
Und hilf uns allen, dass wir mit dem Licht
der Osterbotschaft in diesen Tag gehen.
Wir beten zu Dir in allem, was ist.
Beten zu Dir mit den Worten, die uns im Herzen wohnen:
Vater Unser
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Lied „Wir wollen alle fröhlich sein“ EG 100, 1 - 4
Sendung
Wir stehen im Morgen.
Der Himmel steht offen.
Gott hat den Weg frei gemacht.
Sein Licht durchblitzt alle Gräber.
Christus ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden.
Ich atme ein. Ich atme aus.
Ich erde mich und schaue in den Himmel.
„Fürchte Dich nicht“ steht dort geschrieben.
Ich bin umgeben von Gottes Kraft, die alles schafft.
Segen
Hände öffnen und laut sprechen:
Gott segne uns und behüte uns.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.
Amen
Fenster schließen.
Kerze so lange brennen lassen, wie Sie es festlich haben möchten.
Nach einem Entwurf von Fritz Baltruweit & Elisabeth Rabe-Winnen


wenn Sie bei einem Osterspaziergang an der Christuskirche vorbei kommen, können Sie bis 18 Uhr, wenn noch vorhanden, als Ostergruß von den Stufen vor der Kirche eine kleine Osterkerze, einen Gruß von mir oder vom Bischof oder vom Bischofsrat mitnehmen.