Gottesdienst 21.05.2020 Himmelfahrt

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Material: Kerze, Gesangbuch

Glockengeläut

Kerze entzünden

Einstimmung
(lesen oder eine*r in der Hausgemeinschaft liest vor)
Die Glocken läuten und rufen zum Gebet.
Heute ist Feiertag: Christi Himmelfahrt!
„Das Auge sieht den Himmel offen, es schweigt das Herz in Seligkeit“ (Friedrich von Schiller, Das Lied von der Glocke). Viele Gemeinden feiern open-air-Gottesdienste. Das geht auch in dieser Zeit. Unter freiem Himmel lassen sich das eine mit dem anderen verbinden.
Ein Jugendlicher meinte vergangenes Jahr: „Ich feiere Vatertag. Himmelfahrt ist mir zu kompliziert“. Verständlich, ganz leicht ist dieser Festtag nicht zu vermitteln. Obwohl: vielleicht hat er es in diesem Jahr sogar leichter als sonst, feiern wir bewusster:
    Gott wohnt im Himmel, fern von uns.
    Gott wirkt auf Erden, ganz nah bei uns.
    Gott rührt die Herzen, tief in uns.
    (Helmut Aßmann, ggg Bd. 18, S. 69)
Gott füllt die Welt und alles, was ist. Er möge uns füllen mit seiner Kraft, mit seiner Erkenntnis und mit seinem Segen, wenn wir in diesem Moment beieinander sind. Zu einer Zeit. Unter einem Himmel. Vielleicht draußen, auf dem Balkon, im Garten, am Frühstückstisch?
Er möge uns nahe kommen in Worten und Liedern, in die Gemeinschaft derer, mit denen wir jetzt zusammen sind. Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Psalm 47
Schlagt froh in die Hände, alle Völker,
und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall!
Denn der HERR, der Allerhöchste, ist zu fürchten,
ein großer König über die ganze Erde.
Er zwingt die Völker unter uns
und Völkerschaften unter unsere Füße.
Er erwählt uns unser Erbteil,
die Herrlichkeit Jakobs, den er liebt. Sela.
Gott fährt auf unter Jauchzen,
der HERR beim Schall der Posaune.
Lobsinget, lobsinget Gott,
lobsinget, lobsinget unserm Könige!
Denn Gott ist König über die ganze Erde;
lobsinget ihm mit Psalmen!
Gott ist König über die Völker,
Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
Die Fürsten der Völker sind versammelt
als Volk des Gottes Abrahams;
denn Gott gehören die Schilde auf Erden;
er ist hoch erhaben. Amen

Gebet zur Einkehr und zur Verbundenheit miteinander an verschiedenen Orten
(eine*r betet für sich oder alle in der Hausgemeinschaft beten gemeinsam laut)
Gott.
Ich bin hier.
Ich bete zu Dir.
Mit anderen, die zu Dir beten.
Genau jetzt. Genau so.
Und ich bringe Dir alles, was ist.
Stille
„Wie im Himmel…“ das ist ein schönes Gefühl. Aber es ist nicht leicht zu haben.
Du, Jesus Christus, bringst uns dem Himmel nah. Wir bitten dich, schau uns gnädig an.
„Wie im Himmel so auf Erden!“ Du bist nah und bleibst mitunter doch verborgen. Aber wir vertrauen darauf, dass du uns mit dem Himmel versöhnst und bitten dich: sprich uns immer wieder freundlich darauf an.
Jesus Christus, halte und vollende uns als deine Geschwister wie im Himmel so auf Erden, jetzt und in Ewigkeit.
Höre uns. Sieh uns.
Amen.

Lesung zum Festtag Christi Himmelfahrt: Apostelgeschichte 1, 3-11 (Basisbibel)
Nach seinem Leiden zeigte er sich ihnen immer wieder und bewies ihnen so, dass er lebt.
Vierzig Tage lang erschien er ihnen und sprach zu ihnen über das Reich Gottes.
Einmal, als Jesus mit den Aposteln zusammensaß, schärfte er ihnen ein:
»Verlasst Jerusalem nicht!
Wartet darauf, dass in Erfüllung geht, was der Vater versprochen hat.
Ihr habt es ja schon von mir gehört: Johannes hat mit Wasser getauft. Aber ihr werdet in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden.«
Da fragten ihn die Versammelten: »Herr, stellst du dann das Reich für Israel wieder her?«
Jesus antwortete ihnen: »Ihr braucht die Zeiten und Fristen nicht zu kennen.
Mein Vater allein hat sie in seiner Vollmacht festgelegt.
Aber wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr Kraft empfangen.
Dann werdet ihr meine Zeugen sein –in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien
und bis ans Ende der Erde.«
Nach diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben.
Eine Wolke nahm ihn auf,sodass sie ihn nicht mehr sehen konnten.
Die Apostel starrten wie gebannt zum Himmel, während er verschwand.
Und sieh doch: Da standen zwei weiß gekleidete Männer bei ihnen.
Die sagten: »Ihr Männer aus Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel?
Dieser Jesus wurde aus eurer Mitte in den Himmel aufgenommen.
Er wird auf dieselbe Weise wiederkommen, wie er vor euren Augen zum Himmel weggegangen ist.«

Lied EG 123 Jesus Christus herrscht als König 1.3-6

Evangelium und Predigttext an Himmelfahrt Joh 17,20-26
Jesus betet zu Gott: Ich bitte aber nicht allein für sie,
sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden,
dass sie alle eins seien.
Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir,
so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast,
auf dass sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir,
auf dass sie vollkommen eins seien
und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.
Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast,
damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast;
denn du hast mich geliebt, ehe die Welt gegründet war.
Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht;
ich aber kenne dich, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun,
damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.

Verkündigung
Liebe Gemeinde,
Eins sein
Nach Einheit und Vollkommenheit haben viele Menschen Sehnsucht.
In der Liebe vermuten sie sie, in Einigkeit und Harmonie. An ihren Idealen können sie schnell scheitern. Denn Liebe und auch miteinander Einig sein leben von Unterschieden der einzelnen, vom Gegenüber. Die Erde braucht "Himmel", religiöse Menschen etwas, das über sie hinaus geht und sie gleichzeitig unbedingt angeht. Der Himmel ist für Christen Ort Gottes, des auferstandenen Jesus Christus, des Heiligen Geistes und himmlischer Heerscharen. In wunderbaren Momenten sagen wir gern: "das ist ja der Himmel auf Erden!" z.B. Wenn es einem so richtig gut geht, wenn jemand verwöhnt wird und genießt, wenn ein Wunsch in Erfüllung geht... Ob es nun Träume oder Ideale genannt wird, es ist gut, sie zu haben.
Die Dimensionen Gott Vater, sich und die zu ihm gehören, will Jesus in eins sehen in der Welt. Das spricht er von der Erde aus zum Himmel gerichtet. Wenn sie mit dieser Einheit in Berührung kommen, dann können Menschen glauben, dass sich Gottes Reich auf der Erde entfaltet: es kann geschehen durch Jesus Christus, durch die Verkündigung von Gottes Wort, im Gebet, im diakonischen Handeln... Für die Erde ist die Vollkommenheit noch Verheißung: Menschen sind verletztlich, Frieden ist zerbrechlich. Die Erde ist nicht der Himmel. Trotzdem sind viele fähig, Gottes Liebe zu erkennen, anzunehmen und weiterzugeben. Dazu ist die Sehnsucht nach eins sein gut, Hoffnung und Mut zu bekommen.

Jesus betet
von der Erde blickt er zum Himmel. Auch als Mensch hat er noch etwas "himmlisches" an sich, seine Herrlichkeit vom Himmel auf die Erde gebracht: einen anderen Blick auf die Situationen, in denen Menschen stecken, Barmherzigkeit, Gottes Gerechtigkeit, die Kraft und Macht seiner Worte und seiner Liebe. Das macht nicht ihn zum Superheld, sondern zeigt auf Gott. Durch ihn bekommen  seine Nachfolgerinnen und Nachfolger eine Vorstellung vom "Himmel", und Gottes Name wird erkennbar und benennbar.
Jesus will durch sein Gebet vermitteln, unbedingt geistig und körperlich verbinden: die Menschen mit Gott, Gott seinen Vater mit denen, die ihm nachfolgen. Dass Verbindung Kraft kostet, erleben wir zur Zeit: Kontaktsperre, Abstand halten und so weiter erfordern andere Formen der Begegnung, möglichst ohne Berührung. Es ist wichtig, dran zu bleiben und den Kontakt nicht zu verlieren. Durch (Plexi-) Glasscheiben, von Bildschirm zu Bildschirm, Telefonhörer zu Telefonhörer sind wir verbunden und doch getrennt. In Jesu Bitte vom eins sein wird aller Abstand aufgehoben. Gott möge den Himmel öffnen, hinein- und aufnehmen, die vertrauen. Und die Liebe ist das verbindende Element, das über die stärkste Trennung durch seinen Tod erhalten bleibt.
Jesus hält Fürbitte: er sendet, dass die Welt nicht in Ordnung ist und dass er Menschen gewonnen hat und dass diese weitere gewinnen können. Damit die Welt erkennt. Es ist ein verbindendes Element: Menschen wohin senden, Briefe, e-mails, Anrufe, Kurznachrichten, Zeichen. Durch sie scheint immer wieder Gottes Name durch.

Wir Menschen haben Angst davor, dass Vertrautes weg ist, und es verunsichert uns, wenn es weg ist: Jesu Jünger wissen nicht, wie es nach seinem Tod weitergeht, wenn er nicht mehr auf der Erde ist. Unsere Gewohnheiten und auch unsere Sicherheiten wollen wir nicht einfach aufgeben. Wem das gezwunger Maßen oder auch freiwillig einmal passiert ist, hat Erfahrungen gesammelt, dass es meistens weiter geht, nur anders. Vielleicht ist es, wie sich nach einem Umzug auf eine neue Umgebung einstellen: Neugierde auf die neuen Menschen, auf die Gegend gehören dazu. Ein Rückzugsort ist dabei wichtig, um sich zu sortieren und alles einzuordnen, sich neu zu verorten. Denjenigen, die zu den neuen Umständen ja sagen, fällt es leichter, sich einzugewöhnen. Doch auch das Erlebnis, fremd zu sein, sich nicht auszukennen und von anderen als Fremdling bezeichnet zu werden, gehören dazu. Man zieht nicht nur äußerlich, auch innerlich um. Halt in einer Gemeinschaft, bei Freunden oder in der Familie ist wichtig, damit neue Bekanntschaften geschlossen werden können. Jesus sagt in seinem Gebet, die Welt kennt Gott nicht. Sie ist der Gegensatz zu der Einheit, um die er bittet. Und sie ist der Ort, der etwas von dieser Einheit erkennen soll. Hören wir sein Gebet, leben in der Hoffnung auf Einheit und suchen seine Liebe im Himmel und auf der Erde. Amen

Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen

Lied: EG 588 Der Himmel geht über allen auf

Fürbitten und Vaterunser
Jesus.Hier sind wir.
Du hast gesagt: Wir sind mit dir verbunden.
Wir sind erlöst.
Wir wollen das glauben. Hilf uns dabei.
Wir denken an alle, die wir lieben.
Was tun sie gerade?
Stille.
Wir denken an alle, die erschöpft sind – vom Arbeiten, vom Liebhaben, vom Es-richtig-Machen.
Stille.
Wir denken an die Sterbenden. An die Trauernden. An Menschen in Krankenhäusern, Zuhause, an die Flüchtlinge irgendwo auf dem Meer. Und an die, die für sie da sind.
Stille.
Und wir denken an die Liebe, das Leuchten. Die Herrlichkeit schon jetzt.
Stille
Ein Wort, Gott, von dir gegeben, tut Herz und Seele gut.
Kaum denkbar die Güte, von der wir leben, gegen alle Angst macht sie uns Mut! (nach freiTöne 90,Vers 3)
Wir beten mit den Worten Jesu
Vater unser im Himmel,...

Segen
Wie ein frischer Lufthauch mich erfrischt, wenn ich erschöpft und matt bin,
wie Rückenwind mich beflügelt, wenn meine Glieder lahm werden,
wie Gegenwind mich zweifeln lässt, ob der eingeschlagene Weg noch der richtige ist,
so, Gott, schicke mir deinen Geist.
Hände öffnen und laut sprechen:
Gott segne uns und behüte uns.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.

Kerze löschen

Nach einem Entwurf von Marianne Gorka für Michaeliskloster Hildesheim

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