31.01.2021 letzter Sonntag nach Epiphanias

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Material: Gesangbuch, Kerze

Glockenläuten
Kerze entzünden

Einstimmung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Der Weihnachtsfestkreis geht zu Ende und Gottes Herrlichkeit strahlt über allen, die sich freuen können und allen, für die die Tage finster und öde sind. Sie möge auch in uns strahlen.

Lied: Evangelisches Gesangbuch 288 Nun jauchzt dem Herren alleWelt 1 - 4

Psalm 100 Evangelisches Gesangbuch 740
Jauchzet dem HERRN, alle Welt!
Dienet dem HERRN mit Freuden,
    kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!
    Erkennet, dass der HERR Gott ist!
Er hat uns gemacht und nicht wir selbst
zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.
    Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, /
    zu seinen Vorhöfen mit Loben;
    danket ihm, lobet seinen Namen!
Denn der HERR ist freundlich, / und seine Gnade
währet ewig
und seine Wahrheit für und für. Amen

Gebet
Gott.
Du bist in unserer Welt.
Hell strahlst du durch Finsternis und Jahrtausende.
Klein und zart. Mächtig und stark.
Ich bin hier.
Und Du bist hier.
Und ich weiß: ich bin verbunden.
Mit Dir.
Mit anderen, die zu Dir beten.
Genau jetzt.
Genau so.
Ich bin hier. Und Du bist hier.
Das genügt.
Und ich bringe Dir alles, was ist.
Stille
Höre auf mein Gebet.
Amen.

Lesungen dieses Tages
Das Evangelium für diesen Sonntag steht bei Matthäus Kapitel 17, Verse 1 – 9
Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm.
Petrus aber antwortete und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.
Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.

Lied EG 67 Herr Christ, der einig Gotts Sohn 1 - 3

Verkündigung
Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserm Herrn Jesus Christus, Amen

Liebe Gemeinde,
wenn man etwas weitererzählt und möchte, dass die anderen es miterleben können, gehört Begeisterung dazu. Was man selbst gesehen und gehört, am eigenen Körper erfahren hat, macht Eindruck. Der Augenblick ist ja so schnell vorbei. Wem kam nicht schon einmal ein Geistesblitz, der im nächsten Augenblick wieder weg gewesen ist, oder wer hat es nicht bedauert, ein schönes Erlebnis nicht festhalten zu können. Von manchem erzählt man immer wieder. Fotos helfen bei den Erinnerungen an fröhliche Feste, schöne Urlaube, Großeltern. Manche Haltung, die man durch Erlebnisse gewonnen hat, möchte man auch seinen Kindern oder Freunden ans Herz legen.
Der Verfasser des 2. Briefs des Petrus versucht das auch. Er möchte in einer Art Testament noch Wichtiges an seine Freunde und alle Gläubigen weitergeben.
Wir haben eben das Evangelium aus dem Matthäusevangelium gehört: Petrus und zwei weitere Jünger werden Zeugen einer Offenbarung, das Licht um Jesus, Petrus Wunsch, den Moment festzuhalten und Hütten zu bauen. Faszinierendes, Erkenntnis erweiterndes und Erschreckendes haben sie einen Augenblick erlebt und Jesus gebot, erst nach der Auferstehung davon zu erzählen.
Sicher hat nicht derselbe Petrus diesen Brief geschrieben, sondern jemand anders leiht sich seine Autorität. Er schreibt ein gutes Griechisch und bezieht sich auf Situationen ca. 120 Jahre nach Christus.
Sein Herzensanliegen ist, dass die Hörerinnen und Hörer ergriffen werden, ihre Erinnerung und Überlieferung bewahren. Er will sie im Grund ihres Glaubens stärken. Und er hofft, dass das Licht von Gottes Morgenstern in ihnen aufgeht. Das reicht aus. Und das ist wunderbar genug. Hören wir ihn:
Lesung von 2. Petr. 1,16-21
"Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit mit eigenen Augen gesehen. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge.
Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.
Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift aus eigener Auslegung geschieht. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben vom Heiligen Geist haben Menschen in Gottes Auftrag geredet."
Vielleicht hat er sich da schon gegen Kritik und Fragen gewandt, die die Glaubwürdigkeit der Christen von der angekündigten und sich immer weiter verzögernden Wiederkunft Christi abhängig machten. Vielleicht befürchtete der Verfasser auch zukünftig Bedrängnis und Kämpfe mit Zweifeln. Mit seinem Testament und Brief möchte er Menschen in ihrem Glauben stärken und sich gegen Anfeindungen abgrenzen.
Er beruft sich auf Gottes Offenbarung und die Heilige Schrift, prophetische Worte. Und er betont, dass die Auslegung der Schrift nicht seine eigene Erfindung ist, sondern nur durch den Heiligen Geist angetrieben wird. Und auch die Kraft kommt von Gott und nicht von noch so gut gemachten Erzählungen. Dennoch gibt er sich dabei alle Mühe. Die Erinnerung daran, Gottes Herrlichkeit selbst gehört und gesehen zu haben, an Gottes Worte: "das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe" macht seinen Glauben fest.
Wenn ich mir den Jünger Petrus vorstelle, von dem die Evangelien berichten: der manchmal vorprescht, der mit Jesus und anderen Jüngern umherzog, Speisungswunder und Krankenheilungen erlebt hat, der in Gefahr die Freundschaft zu Jesus leugnete, der später Leiter der Gemeinde in Jerusalem wird und der auf dem Berg mit Mose, Elia und Jesus, allen dreien eine Hütte bauen möchte: was hätte er wohl von den vielen Erlebnissen so dringlich weitererzählt?
Und wir? Es ist etwas Wunderbares, unvoreingenommen in eine Erzählung einzutauchen, so dass man sie selbst erleben kann. Mit biblischen Personen dürfen wir uns identifizieren und lernen dabei uns selbst kennen. Das kann uns z.B. bei der Methode des Bibliodramas Kraft für unseren eigenen Glauben geben, ein Licht entzünden. Und doch legen wir dabei einen weiten Weg zurück: wir leben in einer anderen Zeit, müssen lernen und aushalten, dass ein und derselbe Text die einen ergreifen und den anderen nichts sagen kann, wissen auch, dass biblische Texte von der ersten Erzählung bis zur Verschriftlichung überarbeitet worden sind. Und trotzdem oder auch gerade deswegen gelingt es ihnen, Hoffnung und Mut zu machen, zu trösten, Kraft zu geben. Sie wollen und können immer wieder neu entdeckt werden zur Erinnerung, zum Erleben, zum Erkennen und Forschen.
Mit seinem Bezeugen von und Erinnern an Gottes Herrlichkeit in Jesus Christus will dieser Verfasser seinen Hörerinnen und Hörern damals und heute Licht für dunkle Zeiten geben. Er formuliert fast poetisch: "Umso fester haben wir das prophetische Wort und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das scheint am dunklen Ort bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen."
Wir bekennen: "Ich glaube an Gott, den Vater,... und Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,... und an den Heiligen Geist." Hinter den Formeln steckt etwas, das uns trägt und unseren Glauben prägt und uns auch hilft, Zweifel, womöglich die Infragestellung unseres Glaubens auszuhalten. Einige Christen können davon Zeugnis geben, erzählen konkrete, manchmal wunderbare Erlebnisse. Andere haben andere Zugänge: z.B. Im Gebet, bei regelmäßigem Bibellesen, beim Theologie treiben, beim Einsatz für Mitmenschen und die Gemeinschaft oder sie werden getragen vom Segen, der ihrem Leben bei Taufe, Konfirmation und Trauung zugesprochen wird.
Heute ist der letzte Sonntag nach Epiphanias, für viele Menschen ein ganz normaler Sonntag. Im Kirchenjahr ist es der Übergang von der Weihnachtszeit in die Passionszeit. Die Erinnerung an die Offenbarung Gottes in Jesus Christus, das Licht, die Zuwendung mögen Kraft und Vergewisserung geben. Die christliche Tradition und die kirchlichen Rituale bekräftigen: Jesus Christus ist in der Welt. Er begleitet auch in dunklen Zeiten. Der Glanz von Weihnachten ist für viele von uns schon vergangen, erst zu Ostern leuchtet das Licht der Auferstehung Jesu Christi. Dazwischen ist Alltag. Wir stehen vor Herausforderungen, ganz persönlich und weltweit, erleben neben Schönem Hilflosigkeit, Stress, Anfechtung, z.B. Durch Verlust und Trauer, Ungerechtigkeit, Gefährdung unserer Umwelt. Und wir fühlen uns im Glauben nicht immer stark, sondern auch mal verzagt und unsicher.
Jesus Christus, Gottes Wort, möge Morgenstern, Licht, Innerer Kompass auch in dunkler Zeit sein. Achten wir darauf und nehmen an, dass der, der hier im Glanz und Licht steht, Leid nicht ausweicht, sich von Menschen anrufen lässt und sie in ihrer Ohmacht oder in ihren Kämpfen nicht allein lässt, schließlich am Kreuz Schuld und Ungerechtigkeit trägt und stirbt. Durch seine Auferstehung zeigt Gott seine Liebe, Kraft zur Versöhnung und Überwindung der Macht des Todes. Das möge uns immer wieder den Grund unseres Glaubens suchen lassen, unsere Erinnerung an Gottes Verheißungen immer wieder auffrischen lassen und Kraft verleihen. Amen.

Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen

Lied: EG 70 Wie schön leuchtet der Morgenstern 1

Fürbitte
Wunderbarer Gott,
Du bist in unsere Welt gekommen als kleines Kind,
und entfaltest deine Herrlichkeit und wirkst in ihr.
Wir sind verbunden.
Als Menschen mit Menschen. Als Glaubende miteinander.
Als Glaubende und Menschen mit Dir.
Als staunende, zweifelnde, sehnsüchtige.
Wir bringen Dir unsere Gedanken, unser Danken und unser Sorgen.
Stille
Wir denken an alle, die wir lieben.
Was tun sie gerade?
Stille
Wir denken an alle, die in diesen Zeiten noch einsamer sind.
Und an die, die sehr viel Stress haben.
Stille
Wir denken an alle Kranken.
Und an alle Kranken in den Krankenhäusern und jene, die sich um sie kümmern.
Stille
Wir denken an alle, die helfen mit ihrer Arbeit, in ihrer Freizeit.
Sie setzen sich und ihre Kraft und ihre Gaben füreinander ein.
Und wir denken an die, die sich hilflos und verloren fühlen
Stille
Gott.
Wir sind Empfängerinnen und Empfänger deiner guten Nachricht
und können Botinnen und Boten werden.
Wir sind miteinander verbunden.
Hoffen auf dein Licht, deine Liebe und deinen Frieden.
Beten zu Dir in allem, was ist.
Beten zu Dir mit den Worten, die uns Jesus gelehrt hat:
Vater unser im Himmel,...

Segen
Hände öffnen und laut sprechen:
Gott segne mich/uns und behüte uns/mich.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns/mir und sei uns/mir gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns/mich und gebe uns/mir Frieden.
Amen.

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Nach einem Entwurf aus dem Michaeliskloster Hildesheim, Evangelisches Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik, bearbeitet und Verkündigung: S. Köhler

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