13.12.2021 Adventstille

Geistlicher Impuls

Externer Inhalt

An dieser Stelle wird Ihnen externer Inhalt angezeigt. Klicken Sie auf "Externen Inhalt anzeigen", wenn Sie damit einverstanden sind. Ihr Einverständis wird für zwei Wochen gespeichert. Weitere Hinweise finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

Externen Inhalt anzeigen

Täglich Kraft schöpfen

Herzlich willkommen zur Adventstille Das Thema lautet Staunen.

„ Lehre mich in der Stille deiner Gegenwart das Geheimnis zu verstehen, das ich bin und das ich bin durch dich und vor dir und für dich, Gott.“ Romano Guardini
Als Zeichen dafür, dass Jesus Christus das Licht der Welt ist, zünden wir eine Kerze an.
Ich möchte Ihnen von Felix Klieser erzählen, er ist ein Künstler und spielt das Horn in einem Orchester.
 Der Hornist Felix Klieser lässt mich immer wieder staunen. Felix Klieser bedient die Ventile an seinem Horn mit den Zehen des linken Fußes, denn der Hornist ist ohne Arme geboren. Kein leichtes Los.  denkt man da, doch er sieht in dieser Bürde vor allem eine Herausforderung. Eine Herausforderung, der der Musiker in seinen verschiedenen Entwicklungsphasen mit Fleiß und Ideenreichtum begegnet ist: Als Fünfjähriger saß er zum Horn spielen einfach auf dem Boden, während das Instrument vor ihm stand, mit den Jahren und dem Wachstum wanderte das Instrument auf einen Stuhl. Schließlich hat der Teenager gemeinsam mit einem Instrumentenbauer ein Stativ entwickelt, mit dem er nun, ganz bequem auf einem Stuhl sitzend, den nötigen Druck beim Spielen erzeugen kann.
Felix Klieser erhielt schon viele Preise- ein Hornist ohne Arme erobert die Welt! Da kann man nur staunen.

Glaube beginnt mit dem Staunen. Staunen heißt. Wie Gott nach dem 6. Tag die Welt wahrnehmen. Er selbst freute sich an seiner Schöpfung, hielt inne, betrachtete sein Werk: Und siehe es war alles gut! Wahrnehmen, sich freuen, inne halten, betrachten und sehen.
Die Seele braucht das Staunen, sie braucht es, dass wir immer wieder erneut frei werden von alten Gewohnheiten, die sich wie Schicht um Schicht auf uns lagern und uns unempfindlich und oft sogar unberührbar machen, dass wir es oft schon gar nicht mehr vermissen, vom Gott des Lebens berührt zu werden. Ich werde im Staunen verwandelt, freier, fähig zu loben. Loben heißt: aus sich herausgehen, von sich absehen können.
Können wir noch staunen? Staunen über Gottes Liebe zu uns?
„Das Wort ward Fleisch und wohnte mitten unter uns“ Johannes1,14a
Gott hat sich etwas einfallen lassen auf unser nicht mehr staunen können. Er ist leidenschaftlich interessiert an uns. Liebe will erwidert werden. Gott hat Sehnsucht nach uns. Viele Menschen lässt das völlig kalt.  Und wiederum andere können Gottes leidenschaftliches Interesse nicht glauben: Wieso sollte der sich ausgerechnet für mich und mein Leben interessieren? Und dann gibt es noch die, die sich schon ein bisschen zu sehr daran gewöhnt haben; ihnen ist Gottes Liebe selbstverständlich geworden- darüber haben sie das Staunen verlernt.
Gott gibt nicht auf! Als die Menschen seinen Worten nicht mehr getraut haben, hat er seinen Himmel verlassen und ist als Mensch in die Welt gekommen. Seine Liebe zu uns hat Gestalt angenommen, nämlich die Gestalt von Jesus Christus.
Und darüber, dass Gott seinen Himmel verlassen hat, auch um meinetwillen, kann ich nur staunen!
Gott meint mich ganz persönlich, er meint einen jeden ganz persönlich. Er kümmert sich um das, was in meinem Leben passiert, da wo ich seine Hilfe benötige.
Hella Heizmann, die christliche Musikerin, vielen bekannt als Duo; Klaus und Hella Heizmann, hat in ihrem Leben eine schwere Phase durchgemacht, so dass sie klinische Hilfe benötigte. Sie war eine zeitlang in der Klinik Hohe Mark, einem Fachkrankenhaus für Psychatrie, Psychotherapie und Psychsomatik. Depressionen und Burnout war die Diagnose. Dort wurde ihr eine christlich engagierte Hilfe angeboten und ihr konnte geholfen werden. Aus Dankbarkeit für die erfahrene Hilfe sang sie regelmäßig wöchentlich in dieser Klinik, um den Patienten ein therapeutisches Singprogramm anzubieten. Sie versuchte durch ihre Lieder anderen Menschen in Krisensituationen zu helfen.
Eins ihrer Lieder heißt: Da kann man nur staunen:
„Wieviel schöne Stunden hat mir Gott bis jetzt geschenkt, wie viel gute Jahre, wie viel Liebe. Wie viel Hilfe konnte ich in kleinen Dingen sehn, wüsste nicht, wo ich alleine bliebe.
Da kann man nur staunen über Gott und über die Wunder, die er tut, einfach nur staunen.
Wieviel Engel wurden wohl für mich schon losgeschickt, wieviel Druck hat Gott von mir genommen.
Wie viel Trost fand ich bei Ihm in Zeiten schwerer Not. Wie viel Zuspruch habe ich bekommen?
Wie oft habe ich gezweifelt, wie oft hinterfragt, wie oft fast den Glauben aufgegeben. Wie oft wurde ich beschämt und wie oft überrascht, Gott ist gut und ihm gehört mein Leben.“
Gott segne bitte unsere Stille!
                                               Stille
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Psalm- Meditation Johannes Hansen Psalm 113: Ich staune über Gott
Ich staune über Gott
Dem vieltausend mal tausend Engel
Im Himmel Ehre singen
Dem dreihundertfünfundsechzig Tage
mal vierundzwanzig Stunden
Jahr für Jahr um den Erdball
Die Strahlen der Sonne Lob leuchten
dessen Name mächtiger ist
als alle Namen der Mächtigen
im Himmel und auf Erden.
Und
Ich staune über Gott
der seine Macht für uns verlässt
Erniedrigte nicht verachtet
Gestürzte auf die Füße stellt
Gescheiterte aus dem Schmutz zieht
Verachtete mit Macht betraut
Zerlumpte zu Fürsten beruft und
Unglückliche in sein Haus führt.
Gelobt sei Jesus Christus!

 Gebet: Danke Herr, schenke Du uns immer wieder das Staunen über deine wunderbare Liebe zu uns Menschen Amen.
Segen: Möge der Herr dich in seinen Armen bergen, wo du in Sicherheit bist. Bei ihm brauchst du keine Angst zu haben. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, doch Gott weiß es; du kannst ihm vertrauen. Möge er dir Kraft und Mut schenken, dir gnädig sein und dich beschützen- heute, morgen und allezeit. Amen.
Wir beenden die Zeit der Stille und des Gebetes, indem wir die Kerze löschen und in dem Bewusstsein: Jesus Christus ist das Licht der Welt!
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.
Herzliche Grüße und Shalom
Adelheid Ulferts