20.11.2022 EIN GEBET, VON MOSE

Geistlicher Impuls

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Täglich Kraft schöpfen

Herzlich willkommen zur Psalm-Meditation!

Wir lesen den Psalm 90.
Als Zeichen dafür, dass Jesus Christus das Licht der Welt ist, zünden wir eine Kerze an.
Nur einer der Psalmen, der Psalm 90, wird Mose zugeschrieben.
Der Psalm ist sehr zeitgemäß, er trifft ein Lebensgefühl, das wir kennen.  Ein resignierter Grundton ist zu hören: Lohnt sich der Einsatz? Nehme ich mich nicht viel zu wichtig? Siebzig oder achtzig Jahre, um dann vergessen zu werden? Die Vergänglichkeit sehe ich täglich.
Schon wunderlich, dass Mose dieses Gebet zugeschrieben wird. Der große Führer des Volkes Israel, der berufene Mann Gottes, stürzt in solche Gottes- und Selbstzweifel. Er hat doch Gott so hautnah erlebt! Er hat die zehn Gebote empfangen, das Rote Meer teilte sich vor ihm. Er müsste doch voller Vertrauen sein und nun erleben wir ihn voller Unsicherheit, voller Vorwürfe, voller Angst. Er zweifelt nicht an Gottes Existenz, aber an Gottes Güte, an seiner Berechenbarkeit, an seiner Zuneigung


90
1EIN GEBET, VON MOSE, DEM MANN GOTTES. BasisBibel
Herr, ein Versteck bist du für uns gewesen
von Generation zu Generation.
2Die Berge waren noch nicht geboren,
die ganze Welt lag in Geburtswehen.
Da bist du, Gott, schon da gewesen,
vom ersten Anfang bis in alle Zukunft.
3Du bringst die Menschen zurück zum Staub.
Andere rufst du ins Leben und sprichst:
Kommt zur Welt, ihr Menschenkinder!
4Denn tausend Jahre vergehen vor deinen Augen,
als wäre es gestern gewesen.
Sie gehen so schnell vorbei wie eine Nachtwache.
5Du reißt die Menschen aus dem Leben,
sie vergehen wie der Schlaf.
Sie sind nichts weiter als Gras,
das am Morgen zu wachsen beginnt.
6Am Morgen blüht es und wächst hoch,
am Abend wird es geschnitten und welkt.
7Ja, durch deinen Zorn schwand unsere Lebenskraft,
deine Wut ließ uns zu Tode erschrecken.
8Du hast dir unsere Vergehen vorgenommen.
Und was wir vor dir verbergen wollten,
hast du ins Licht deines Angesichts gestellt.
9Ja, unsere Lebenszeit verging durch deinen Zorn,
wir verbrachten unsere Jahre wie einen Seufzer.
10Unser Leben dauert etwa 70 Jahre,
und wenn wir bei Kräften sind, auch 80 Jahre.
Das meiste daran ist nur Arbeit und vergebliche Mühe.
Schnell ist es vorüber, im Flug sind wir dahin.
11Wer weiß schon, wie mächtig dein Zorn ist?
Und wer kann ermessen, wie wütend du bist?
12Lass uns begreifen, welche Zeit wir zum Leben haben –
damit wir klug werden und es vernünftig gestalten.
13Herr, wende dich uns wieder zu!
Wie lange willst du noch zornig sein?
Hab Mitleid mit deinen Knechten!
14Schenk uns doch schon am Morgen
die ganze Fülle deiner Güte!
So wollen wir jubeln und uns freuen
alle Tage unseres Lebens.
15Mach uns so viele Tage wieder froh,
wie du uns zuvor niedergedrückt hast.
Schenk uns so viele gute Jahre,
wie wir zuvor Unglück erfahren haben.
16Zeig an deinen Knechten deine Macht
und an ihren Kindern deine Herrlichkeit!
17So soll sich an uns erweisen,
wie freundlich der Herr ist, unser Gott!
Lass das Werk unserer Hände gelingen!
Ja, das Werk unserer Hände, lass es gelingen!

In Moses Rückblick sind die guten Zeiten stark überschattet von Kummer und schmerzhaften Erfahrungen. Auch für den großen Gottesmann gilt: Seine Gottesbeziehung ist ein echter Kampf! Es gibt nicht die grundsätzliche Lösung für alle Zeiten, nein, es geht um jeden einzelnen Tag.
„Überschütte uns schon am Morgen mit deiner Gnade.“ Vers 14
Mose ringt um die liebevolle Zuwendung Gottes. Dieser Psalm endet nicht mit der Auflösung der Spannungen, er bleibt beim zweifelnden Hoffen und sehnenden Bitten nach besseren Tagen: „Schenke uns so viel Glück, wie du uns zuvor Elend geschickt hast!“ Vers 15
Auch ich darf meinen ganzen Gefühlsmix zu Gott bringen: meinen Frust, meine Hoffnung, meine Enttäuschung und mein Vertrauen. Ich darf ihm sagen, dass ich ihn oft nicht verstehe.
                                        
                                        Stille

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

„Hilf mir zu erkennen, dass die Dunkelheit in Wirklichkeit der Schatten deiner liebevoll ausgestreckten Hand ist.“
                                                                                Catherine Marshall
Segen: (Thomas Huth)
Der ewige Gott, der die Zeit in den Händen hält, segne dich, dass du den Wert eines jeden Augenblicks erkennen kannst. Er segne dich, dass du im Wissen um die Endlichkeit deines Lebens und in der Hoffnung auf die Ewigkeit leben kannst.

Wir beenden die Zeit der Stille, indem wir die Kerze löschen und in dem Bewusstsein:
Jesus Christus ist das Licht der Welt!

Herzliche Grüße und Shalom
Adelheid Ulferts